In Berlin leben Jugendliche aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern, denen es aufgrund ihres spezifischen Status als Flüchtlinge kaum möglich ist, am öffentlichen Diskurs teilzuhaben. Viele von ihnen leben ohne Familie oder engere Verwandte in Berlin, und den meisten fehlt – nicht nur aufgrund der Sprachbarriere – eine Möglichkeit des Ausdrucks und Austauschs, wie ihn eigentlich nur ein vertrauter, familiärer Rahmen bieten kann. Diese Jugendlichen sind in dem Projekt „Das kannst du deiner Oma erzählen…“ einmal zu Wort gekommen. Jugendliche aus drei Berliner Willkommensklassen haben sich eigene Geschichten ausgedacht, in denen sich ihre Erfahrungen, Sichtweisen und Wünsche abbilden – gerade so, als würden sie diese ihren Großeltern erzählen.

Die große Abschlusspräsentation im Rahmen des Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung fand am 26. Mai 2015 im Saal des Restaurants Heide-Küche statt. Es war eine großartiger Nachmittag. Ungefähr 40 unserer Senioren hörten sich aufmerksam an, was 30 jüngere Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern ihnen zu erzählen hatten. Die Stimmung bei Kaffee und Kuchen war offen und freundlich und schon während der Präsentation hatte das Publikum viele Fragen an die Jugendlichen. Im Anschluss ging es dann in Gesprächen und Unterhaltungen weiter

Dabei hat – entgegen der Aussage des Projekttitels – niemand den Wahrheitsgehalt der Geschichten grundlegend in Frage gestellt.